Sie führen ein WordPress-Update durch – und plötzlich lädt Ihre Website nicht mehr, zeigt nur eine weiße Seite oder wirft eine Fehlermeldung aus? Das ist ein Schockmoment, aber kein Grund zur Panik. In den meisten Fällen lässt sich das Problem mit ein paar gezielten Schritten beheben. Dieser Artikel zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Website retten, Fehler erkennen, beheben – und wie Sie künftige Ausfälle vermeiden können.
1. Ruhe bewahren – nicht überstürzt handeln
Auch wenn es verlockend ist: Spielen Sie nicht sofort ein altes Backup ein. Das kann das Problem zwar kurzfristig beheben, aber die eigentliche Ursache bleibt bestehen. Ziel ist, den Fehler zu verstehen und nachhaltig zu lösen. Gehen Sie strukturiert vor – Schritt für Schritt.
2. Was funktioniert noch?

Testen Sie systematisch:
- Lädt das Frontend (Startseite)?
- Ist das Backend (Admin-Login) erreichbar?
- Erscheint eine konkrete Fehlermeldung oder eine komplett weiße Seite?
Diese Infos helfen später bei der Ursachenanalyse und Entscheidung, welche Tools Sie nutzen müssen (z. B. FTP oder Backend-Zugriff).
3. Fehlerprotokolle prüfen
Viele Hoster bieten Zugriff auf Error Logs direkt im Hosting-Panel (z. B. Plesk, cPanel). Suchen Sie nach „error_log“ oder aktivieren Sie in der wp-config.php den Debug-Modus:
define('WP_DEBUG', true);
define('WP_DEBUG_LOG', true);Dadurch wird ein Protokoll unter /wp-content/debug.log erstellt, das genaue Fehlermeldungen dokumentiert.
4. Zugriff auf Dateien – FTP oder Dateimanager
Wenn das Backend nicht erreichbar ist, benötigen Sie Zugriff auf die Serverdateien – entweder per:
- FTP/SFTP (z. B. mit FileZilla)
- Hosting-Dateiverwaltung (z. B. in Plesk)
Damit können Sie gezielt Plugins deaktivieren oder Themes wechseln.
5. Plugins deaktivieren – gezielt oder alle auf einmal
Der häufigste Grund für Probleme nach einem Update sind inkompatible Plugins. So deaktivieren Sie alle Plugins auf einmal:
- Gehen Sie per FTP in
/wp-content/ - Bennen Sie den Ordner
pluginsin z. B.plugins_altum - WordPress erkennt die Plugins nicht mehr – sie gelten als deaktiviert
Anschließend benennen Sie den Ordner zurück und aktivieren die Plugins im Backend nacheinander, bis das Problem erneut auftritt – so finden Sie den Verursacher.
6. Theme manuell wechseln
Auch Themes können bei einem Update Probleme verursachen. Wechseln Sie testweise auf ein Standard-Theme wie „Twenty Twenty-Four“:
- Gehen Sie in
/wp-content/themes - Stellen Sie sicher, dass ein Standard-Theme vorhanden ist
- Bennen Sie Ihr aktuelles Theme um – WordPress springt automatisch auf das Standard-Theme
7. Wartungsmodus beenden
Hängt Ihre Seite im Wartungsmodus („Briefly unavailable for scheduled maintenance“)? Dann löschen Sie im Hauptverzeichnis Ihrer WordPress-Installation die Datei .maintenance.
8. Admin-Zugriff wiederherstellen
Falls Sie aus dem Backend ausgesperrt sind, können Sie über die Datenbank (z. B. per phpMyAdmin) einen neuen Admin-Nutzer anlegen. Eine Anleitung finden Sie hier.
9. Letztes Backup – nur im Notfall!
Wenn nichts anderes hilft, kann das Einspielen eines Backups sinnvoll sein – aber nur, wenn Sie:
- die Ursache des Fehlers dokumentiert haben
- eine Sicherung des aktuellen (kaputten) Stands gemacht haben
Blindes Zurücksetzen ist keine nachhaltige Lösung – das Problem kehrt sonst beim nächsten Update zurück.
10. Hilfe holen – aber gezielt
Wenn Sie sich technisch nicht sicher fühlen oder keine Zeit haben, können Sie externe Hilfe nutzen:
- freelance.de
- machdudas.de
- fiverr.com (vorsichtig auswählen)
Wichtig: Seriöse Anbieter erkennen Sie an Bewertungen, einer ordentlichen Website und klarer Kommunikation.
11. So vermeiden Sie Probleme bei künftigen Updates
Damit Sie beim nächsten Update nicht wieder in Panik geraten müssen, beachten Sie folgende Tipps:
- Erstellen Sie immer ein vollständiges Backup (Datenbank + Dateien)
- Führen Sie Updates einzeln und schrittweise durch
- Nutzen Sie ein Staging-System, um Updates vorab zu testen
- Verwenden Sie nur Plugins/Themes aus vertrauenswürdigen Quellen
- Aktualisieren Sie regelmäßig – aber mit Plan
Fazit: Mit System lässt sich fast jedes Update-Problem lösen

Ein zerstörtes WordPress nach einem Update ist ärgerlich – aber lösbar. Mit strukturiertem Vorgehen, technischem Zugriff und ein wenig Geduld finden Sie meist schnell die Ursache. Und mit den richtigen Maßnahmen verhindern Sie, dass es erneut passiert.
Häufige Fragen (FAQ)
Wie erkenne ich die Ursache des Fehlers nach einem WordPress-Update?
Am besten über das Error Log Ihres Hostings oder mit aktivierter Debug-Ausgabe in der wp-config.php. Damit sehen Sie konkrete Fehlermeldungen.
Wie deaktiviere ich Plugins ohne Zugriff auf das Backend?
Per FTP oder Dateimanager: Benennen Sie den Ordner /wp-content/plugins um. WordPress deaktiviert dann automatisch alle Plugins.
Kann ich Themes ohne Admin-Zugang wechseln?
Ja. Benennen Sie den aktiven Theme-Ordner per FTP um. WordPress wechselt automatisch auf ein Standard-Theme, falls vorhanden.
Wann sollte ich ein Backup einspielen?
Nur dann, wenn Sie die Ursache des Fehlers identifiziert haben oder die Seite komplett unbrauchbar ist. Vorher sollte der aktuelle Zustand gesichert werden.
